Im Altvatergebirge
(Workshop in Mährisch Schönberg 13.- 15. 7. 2018)
Dank freundlicher Unterstützung seitens der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Landesgruppe Baden-Württemberg e.V. konnten wieder Vertreter der deutschen Verbände zusammenkommen um sich zu beraten, wie die Zukunft der dt. Minderheit in Tschechien zu sichern ist. Unter dem Motto „Zukunftsorientierte Verbands- und Nachwuchsarbeit“ trafen sich die Teilnehmer im „Geschader-Haus“ in Mährisch Schönberg
Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der „Landesversammlung,“ (LV) Martin Dzingel und Leiterin des Begegnungszentrums, Erika Vosáhlo, kam der erste Vortag: Václav Kříž, Kulturassistent der LV wiederholte die Tatsachen, wie stark die Anzahl der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien sinkt. Kříž bot an, „nach Außen gehen und für sich werben,“
vor allem in den Schulen und Universitäten. Wie er betonte, „Studenten wissen über die dt. Minderheit überhaupt nichts!“ Generation „Z“ ist mit „neuen Medien“ verbunden. Die Medien sollte man in die Projektarbeit der Minderheit einfließen lassen. Viel mehr mit Bild und Videos arbeiten. „Vernetzten!“ war seine nächste Empfehlung. Neben Facebook soll man vor allem Instagram benutzen.
Mgr. Štěpánka Šíchová aus Trautenau stellte ein sehr erfolgreiches Projekt „Verschwundene Dörfer“ vor. Mit Geocaching wurde das Interesse der Jugendlichen an der Geschichte geweckt. Dazu gehört aber auch ein guter Lektor: z.B. ein Lehrer vom Gymnasium. Der machte Werbung auf Youtube und Facebook und persönliches Engagement gab er auch dazu. Das Projekt sollte man im Frühjahr der Herbst machen, damit kein Laub auf dem Boden liegt. Zwei Filme als Beispiel wurden gezeigt und praktische Ratschläge gegeben.
Wenn die Fichten die Macht übernehmen…
Nach dem Mittagessen folge die Erkundung der Umgebung. Mit einem Kleinbus führte der Weg zuerst nach Neudorf, wo die Gäste eine Holzkirche aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts besichtigten. Weitere Haltestelle war Beckengrund, wo die neuen tschechischen Bewohner die Kirche renovierten. In beiden Orten konnte man unbeschädigte Kriegerdenkmäler aus dem Ersten Weltkrieg finden, was in unserem Land nicht so üblich ist. Nächstes Ausflugsziel war Neu Josefsthal, oder besser gesagt, was nach ihm übriggeblieben ist. Aus einem Dorf mit zwanzig Häusern, einer Glashütte und Schule blieb nur ein Forsthaus mit Scheune übrig. Auch Reste der Waldeisenbahn kann man heute noch sehen. Die Macht über das Dorf übernahmen aber schon lange die Fichten. Eine sehr fachkundige Führung machte Pavel Mareš, Lehrer an der Mittelschule für Maschinenbau in Mährisch Schönberg. Vor dem Abendessen führte der Weg noch nach Stollenhau. Friedhof wird erneuert und sehr eindrucksvoll ist der Umriss der Kirche mit einem Kreuz dargestellt. Nach gemütlichem Zusammensein am Samstagabend kam der Sonntag mit der Evaluierung, Besuch des Museums und dann folgte nur die Abfahrt.
M.R.