"Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.", Sitz: Netschetin / Nečtiny in Tschechien ist ein Verein der deutschen Minderheit in Westböhmen.

Vereinszweck:

  • Erhalt der deutschen Sprache und des „Egerländer Kulturerbes“
  • Schutz der Interessen der deutschen Minderheit
  • Völkerverständigung, insbesonders zwischen GER und CZE

9 Ratschnboum am Werk
(Ostern 2018 in Netschetin)

 

Auch im Jahre 2018 hat sich der „Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.“ an den österlichen Feierlichkeiten und Sitten beteiligt. Den Anfang machten am Karfreitag die „Ratschnboum.“  Kurz nach neun Uhr am Morgen startete die mit „Ratschn“ und „Klapperkasten“ ausgestattete Gruppe bei „Potina(r“ in Netschetin. Im Jahre 2018 sind neun „Ratschnboum“ mitgelaufen, das war in zwanzig Jahren eine Rekordzahl!

Nach drei „Stationen“ und Stärkung der Männer durch „Stamperl“ führte der Weg der alten Straße im Wald über das ehemalige RAD-Lager an der Kapelle im ZOO entlang. Bei der Kapelle, die der Verein „A je to“ renovierte, wurde der erste „Engel des Herrn“ gebetet. Der anspruchsvollste Abschnitt war das Hochklettern vom „Wawateich“ bis auf die Burgruine Preitenstein. Dort wurde die erste längere Pause eingelegt. Im wunderschönen Frühlingswetter mit Sonnenschein genossen die Pilger die schöne Aussicht ins Tal, auch wenn die Natur noch nicht grün war. Kurz nach halb eins erreichte die Gruppe Plachtin. Bei „Målas“ wurde die zweite Rast gemacht. Um zwei Uhr wurde das Ziel, Målas II. erreicht und die müden Körper bekamen als Mittagessen das Fastenmittagessen: Linsen  mit Ei und Gurke.

Karsamstag in Tracht…

Der Vormittag gehörte dem „Vereinskram“ und einem Besuch der Mama, der Nachmittag dem Sammeln der Ruten für die Osterruten. Die mussten in gleich vier „Exemplaren“ gemacht werden: für drei Enkelkinder und für den Autor selbst. Nach dem Mittagessen war ein wenig Ruhe angesagt, denn am Abend ging es zu der Oster-Vigilie nach Manetin. Das Ehepaar Šulko und die Mama Šulko gingen in Tracht. Obzwar mit warmer Unterwäsche ausgestattet froren wir ziemlich durch. Schuld waren die Schuhe, die nicht für Temperaturen um die Null Grad geeignet sind. Nach mehr als zwei Stunden konnten wir aber nach Hause eilen, um mit einem „Grog“ die Körper wieder auf „Betriebstemperatur“ zu bringen. Das Hochfest „Auferstehung Christi“ feierten die Egerländer auch in Netschetin  in der dortigen St. Jakobus-Kirche. Nach dem Gottesdienst folgte ein Familientreffen der „Målas“ und bei einem Glas Bier klang der Sonntag aus. Ostermontag gehört immer drei Maßnahmen: gleich nach dem Frühstück den „Vereinskram“, danach dem Ortsumgang mit der Osterrute und der Hl. Messe in Wirschin. Ein schönes Fest der Auferstehung Christi 2018!

Richard Šulko