Egerlandstube im Marienbader Stadtmuseum
Ausstellungseröffnung am 3. 3. 2018
Eine nachgebaute Egerländer Bauernstube aus dem ehemaligen Café Egerländer (heute Hotel Monty) befindet sich ab dem 3. März 2018 wieder in Marienbad, im Stadtmuseum als Dauerausstellung. Das im Jahre 1886 errichtete Hotel an der „Aussicht der Freundschaft“ mit einem Restaurant, einer Bierstube und einem Kaffeehaus baute der Hotelier Gaspar Ott aus Eger. Ott liebte das Egerland und sammelte Gegenstände aus dem ganzen Egerland. Im Erdgeschoss des Cafés stattete Ott den Raum mit bemalten Bauernmöbeln, Porzellan, Zinngeschirr und weiteren Gegenständen aus, die das reiche Kulturerbe des Egerlandes zeigten. Kurgäste konnten auch die Egerländer Trachten bewundern, in denen die Kellnerinnen bedienten. Die Nachkommen von Gaspar Ott schenkten den Großteil der ursprünglichen Bauernstube im Jahre 1944 dem Marienbader Stadtmuseum am Goetheplatz. Dort kann man die Bauernstube heute wieder bewundern.
Museumsdirektor Jaromír Bartoš verwirklichte seinen Traum und nach mehr als siebzig Jahren wurde also das Museum durch eine Dauerausstellung verschönert, wo sie am besten hingehört. Die Ausstellungseröffnung besuchten etwa hundert Menschen, darunter Michael Rund, Direktor des Falkenauer Museums, Direktor des Franzensbader Museums, Štěpán Karel Odstrčil, Vorsitzender von Terra Incognita, Filip Prekop und viele andere Gäste.
Eine echte Egerländer Museumseröffnung
Um den musikalischen Auftakt kümmerte sich das aus Netschetin angereiste Duo „Målaboum“. Vater Måla Richard Šulko mit Egerländer Volksliedern und Sohn Vojtěch mit Zitherbegleitung bildeten das „lebendige Egerländer Kulturgut“, wie Direktor Bartoš erwähnte. Nach seiner Begrüßung folgte ein Vortrag von Jan Šícha aus Bruck am Hammer, Kulturdiplomat, Historiker und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Sudetendeutschen Museums in München. Dieser bereitete seinen Gästen eine Überraschung: wer nicht das Egerländer Wort „Huasnoa(n)toutara“ ausspricht, würde nicht zum Büffet zugelassen. Als Hilfe kam der Måla Richard dazu, der noch einen draufsetzte: er prüfte auf die Egerländer Art, ob ein echter Egerländer unter den Gästen sitzt: wer den Spruch: „Ist es woua(r, dass a Krouha(r hintarm Ouhar in am Gåuha(r grouha Håua wåchsn låue kua(n“ aufsagen kann, der ist es! Ein Egerländer aus Karlsbad war tatsächlich dabei!
Deutsche Minderheitenverbände wirkten mit
Bei der Ausstellung wirkten neben den Museumsmitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch Egerländer aus der deutschen Minderheit mit: Sehr viele Gegenstände wurden von Tomáš Leicht aus Elbogen geliehen, mitgeholfen hat die Vorsitzende vom „Verein der Deutschen in Böhmen-Region Pilsen, e.V.“, Frau Terezie Jindřichová und für die musikalische Umrahmung sorgten die schon erwähnten „Målaboum“ aus Plachtin bei Netschetin vom „Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.“ Für alle Egerländer entstand also ein neues Ausflugsziel, mitten im schönen Marienbad, mit historischen Gegenständen unseres Egerländer Kulturgutes.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=Pq1s4LE52mI