"Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.", Sitz: Netschetin / Nečtiny in Tschechien ist ein Verein der deutschen Minderheit in Westböhmen.

Vereinszweck:

  • Erhalt der deutschen Sprache und des „Egerländer Kulturerbes“
  • Schutz der Interessen der deutschen Minderheit
  • Völkerverständigung, insbesonders zwischen GER und CZE

Da braucht man ein schnelles Auto….
(Fachseminar in Oberplan, Treffen in Luditz und Maria Stock 29. 4.- 1. 5. 2016)

Richard Šulko

Oberplan in Böhmerwald

Im Mai spielen die Termine verrückt. Schon das erste Wochenende, welches mit dem 1. Mai endete war Stress pur: Am Freitag, den 29. April musste ich zum Arzt, weil ich schon vor Wochen den Termin vereinbart hatte. Vormittag holte ich noch aus einer Werbeagentur Sachen für den Stand am „Sudetendeutschen Tag“ und dann fing die Fahrerei an: Meine Frau musste zu einem Begräbnis nach Semily, im Norden Böhmens. Nun fuhr ich zweieinhalb Stunden von Pilsen aus Richtung Turnau, um sie abzuholen. Schnell noch mit ihrer Cousine Lenka einen Kaffee trinken und schnell ging es Richtung Oberplan, wo die „Landesversammlung deutscher Vereine in der Tschechischen Republik e.V.“ ein Fachseminar zum Thema: Freiwilligenmanagement organisierte. Dass ein Freitagnachmittag für eine Reise von Prag Richtung Budweis nicht gut ist, merkte ich schon etwa 20 Kilometer hinter Prag auf der Autobahn A4: eine Baustelle, die etwa eine Stunde Verspätung verursachte. Pünktlich um acht Uhr kamen wir im „Adalbert Stifter Zentrum“ an, um noch rechtzeitig die neuen Filme über deutsche Mundarten in Tschechien zu sehen, welche Simon Römer in einem Projekt produziert hat. Weil noch die Präsidiumssitzung am Freitagabend stattfinden sollte, rannte ich mit meiner Frau Irene ins Hotel und in das nächstgelegene Wirtshaus um etwas zu essen, weil den ganzen Tag keine Möglichkeit gewesen war: um neun Uhr war aber die Küche schon geschlossen, so dass wir mit einem „Utopenec“ („Ertrunkener“: eingelegte Speckwurst) zufrieden sein mussten. Nach der Präsidiumssitzung landete ich nicht in der „guten Stube“, sondern im Hotelbett, weil ich nach der Formel- Eins – artigen Schnellfahrt ziemlich kaputt war. Am Samstag fing der „Workshop“ an, welchen die Frau Kamila Zbuzková aus Prag leitete.

Luditz im Egerland

Nach dem Mittagessen ging es bei herrlichem Wetter nach Luditz zur Vorstandssitzung des „Heimatvereins Luditz, Buchau, Deutsch- Manetin e. V.“ Weil ich Kassenprüfer bin, musste ich mir nach der Vorstandssitzung die Konto- und Kassenbelege anschauen und sie prüfen. Um sechs Uhr folgte die Feierstunde: der „Heimatverein“ hat zum ersten Mal den „Kulturpreis“ verliehen, der für die ehrenamtlichen Arbeiten für die Erhaltung alter Kulturdenkmäler, -objekte, Friedhöfe und/oder der Heimatpflege gedacht ist. Die erste Preisträgerin wurde Dr. Hana Hnyková aus Luditz. Es war ein fruchtbares Gespräch, zu dem auch der Buchauer Bürgermeister Miroslav Egert kam. Gemeinsam mit der Vorsitzenden der Vereins Helena Wiesner und ihrem Mann haben wir einige geplante Projekte angesprochen.

Maria Stock im Egerland

Am 1. Mai führte unser Weg wie immer nicht zu einer Demo, sondern in den Marienwallfahrtsort Maria Stock bei Luditz. Der Abt des Prämonstratenser Klosters in Tepl, P. Zdeněk Filip Lobkowicz, OPraem zelebrierte diesen Gottesdienst, zu dem etwa siebzig Pilger kamen: die meisten aus Deutschland, bzw. Österreich. Die Prozession führte wie die letzten Jahre vom Kreuz hinunter zur Kirche. Die musikalische Begleitung übernahm meine Mama Elfriede Šulková. In der Predigt sprach der Abt auch über die christlichen Familien, die eine ganz wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen. Nach dem Gottesdienst war wie immer Zeit sich mit den mittlerweile Freunde gewordenen bei einer Tasse Kaffee oder Glass Bier zu unterhalten. Das Wetter spielte auch mit und damit war der Feiertag der Mutter Gottes in Maria Stock wieder ein schönes Erlebnis.

Kollekte: 3474,- Kc und 150,3 EUR.