Die Schlossherren
(Jahresversammlung vom „Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.“ am 27. Februar 2016
Richard Šulko
Zur ordentlichen Jahresversammlung des „Bundes der Deutschen in Böhmen, e.V.“ lud ich in unser neues Büro im Schloss Preitenstein ein. Wenn schon die Mitglieder aus großen Entfernungen kommen, haben wir die Sitzung gleich mit einer Probe unserer Egerländer Volkstanzgruppe „Die Målas“ verbunden. Gleich in der Früh, nachdem wir uns mit einer Tasse heißen Kaffee erwärmt haben, starteten wir mit der Probe. Heute standen acht Tänze auf dem Programm: „Da Howansook“, „Schäi(n lustigh u kerngout“, „U wen i(ch za mein Moidla gäih“, „Böhmerwaldlandler“, „Kikeriki“, „Klodrauer Roja“, „Da vadraahta“ und für die Kleinsten „I(ch woiß woos“. Wir hatten bis vierzehn Uhr, wenn die Versammlung anfing genug zu tun. Aber eine Besichtigung der Schlosskapelle, in der ich standesamtlich geheiratet hatte, haben wir auch hinbekommen. Die Versammlung verlief schnell und korrekt, uns froren schon die Füße. Nach der Begrüßung und Totenehrung wurde die Tagesordnung abgestimmt. Nach der Kontrolle der Beschlüsse aus der Gründungsversammlung, die alle erfüllt worden sind, konnte ich meinen Jahresbericht vortragen und danach den Kassenbericht. Nach der Vorschau bis zum Jahresende und einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen gingen wir wieder alle nach Hause.
Jahresbericht
für die ordentliche Jahresversammlung vom „Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.“ (BdDB)
im Schloss Preitenstein, am 27. Februar 2016
Måla Richard (Sulko), Vüarstäiha(r/Vorsitzender
Sehr verehrte Ehrengäste, liebe Freunde, löiwe Eghalånda!
Nach der „Altneugründung“ des „Bundes der Deutschen in Böhmen, e.V.“ am 13. Juni 2015 fuhren wir mit der Arbeit für den Erhalt des Deutschtums (Egerlandtums) in Westböhmen und der Völkerverständigung fort, die wir schon seit 1992 in Netschetin durchführen. Es folgen Aktivitäten, die ab Juli 2015 durchgeführt worden sind:
Juli
Am 4. Juli stellte ich den „Bund“ beim „Heimatverein Luditz, Buchau, Deutsch – Manetin e.V.“ in Luditz vor. Schon am 5. Juli führte unser Weg nach Maria Stock, um an der Deutsch- tschechischen Verständigungswallfahrt teilzunehmen. Am 11. Juli konnte man unsere Egerländer Volkstanzgruppe „Die Målas“ in Netschetin beim Volkstanzseminar finden. Am 25. Juli erlebten wir das bis jetzt anspruchsvollste Wochenende: in Seeberg hatten die „Målas“ und die „Målaboum“ drei Blöcke mit Auftritten.
August
Am Wochenende vom 14. bis 16. August nahm ich in Prag an der „Zukunftswerkstatt“ teil, in der es um die Zukunft der Deutschen in der Tschechischen Republik ging. Am 19. August konnte man mich mit meiner Frau in der Deutschen Botschaft in Prag finden, wo Gespräche über die Zusammenarbeit aller deutschen Verbände in Tschechien geführt wurden.
Der 22. August gehörte dem „Tepler Stadtfest“, wo die „Målaboum“ ihren Auftritt auf der Hauptbühne hatten. Am 29. August fand die Jahresversammlung des „Vereins der Freunde des Stifts Tepl zu Esslingen am Neckar e.V.“ im Prämonstratenser Kloster statt. Es wurde auch das renovierte Kirchenportal eingeweiht. Ich vertrat den „Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.“ und konnte auch ein kurzes Grußwort sprechen.
September
Am 19. September hat der Abt des Klosters Tepl P. Zdeněk Filip Lobkowicz, OPraem. die bei unserem Haus neu aufgestellte Mariensäule eingeweiht. Diese soll ein Beweis des Glaubens und des „Egerlandtums“ am Plachtin bei Netschetin sein.
Oktober
Fürs Wochenende 3.- 4. 10. lud die „Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien“ zur „Großveranstaltung“ nach Prag ein. Bei der hatten nicht nur „Die Målas“ und die „Målaboum“ ihre Auftritte, sondern ich wurde als „zweitfleißigster“ Autor im „LandesEcho“ gewürdigt. 17. Oktober: Vortrag in Wien bei den „Österreichischen Landsmannschaften“. Am 25. Oktober bekam aus den Händen des Pilsner Bischofs das heilige Sakrament der Firmung unser Sohn Vojtěch (Berti). Wie schon bei den ersten zwei Kindern, war die ganze Familie in der Egerländer Tracht. Am 30. Oktober führten wir in Netschetin ein Trachtenseminar durch, um die Volkstanzgruppe „Die Målas“ mit fehlenden Trachtenteilen auszustatten.
November
Am 10. November spielten die „Målaboum“ im Pilsner „Westböhmischen Museum“ bei der Buchpräsentation „Volkslied um Pilsen“.
Dezember
Am 5.12. kam nach Netschetin der „Niklas“: Am 6. Dezember spielte die „Målaboum“ in Pilsen, bei der Projektvorstellung „Pilsner Volkslieder“. Weihnachtszeit wurde auch, wie sich´s gehört auf unsere Art gefeiert und erlebt.
Zusammenfassung
Wie man sieht, hat sich der „Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.“ fest in die Arbeit für die Völkerverständigung und den Erhalt des Deutschtums eingebunden. In den nur sechs Monaten hat er sehr viel Arbeit geleistet, die er aber eigentlich schon mehr als dreiundzwanzig Jahre macht.
Zu den o.a. Aktivitäten müssen noch zahlreiche Präsidiumssitzungen gerechnet werden und einige mehrere Verhandlungen und Gespräche, die man im Jahresverlauf miterlebt hat.
Ab Juli gibt es eine immer aktualisierte Homepage www.deutschboehmen.com und ein Probeexemplar des „Heimatrufes“ wurde auch im September herausgegeben. Der wird ab Januar 2016 monatlich erscheinen.
Ich bedanke mich für die Unterstützung bei: BMI, bzw. Deutscher Botschaft in Prag, der „Landesversammlung“, Tsch. Kulturministerium, dem Dt.- tsch. Zukunftsfonds, sowie bei meiner Frau und Kindern.
Danke für ihre Aufmerksamkeit und ich ende mit dem Aufruf:
„Füar unna Hoimat wirkli(ch ålls!“