Drei Auftritte in Wendlingen
(72. Vinzenzifest und 49. Egerländer Landestreffen mit 75 Jahre der Eghalanda Gmoin in Wendlingen a. N. 19.- 21. Juli 2024)
Richard Šulko
Dank einer Messe in Stuttgart führte mein Weg im Jahre 2023 auch nach Wendlingen am Neckar, wo ich im Hotel übernachtete und wohin ich viele Jahre nach den 90er Jahren zum Vinzenzifest fuhr. Die dortige Egerländer Gmoi wird vom Mathias Rödl geführt, der heute auch der Egerländer Landesvorsitzender ist. Als ich damals im Hotel ankam, rief ich den Mathias an: „Hättest nicht Lust mit mir ein Bier zu trinken?“ Nach vielen Jahren trafen wir uns also, und erzählten bis lang in die späte Zeit, was wir alles so machen. „Hättet ihr, die „Målaboum,“ nicht Lust beim Vinzenzifest 2024 mitzumachen?“ fragte Mathias. Ich prüfte meinen Kalender und ein Wochenende im Juli 2024 war eingeplant.
Der Weg aus München, wo ich beim Medienseminar war, nach Wendlingen am Freitagnachmittag über die A8 war, wie erwartet, ein Horror. Um 18:30 sollte im „Treffpunk Stadtzentrum“ der Festabend starten und ich stand noch um 17 Uhr im Stau bei Ulm. Ende gut, alles gut: um 18 Uhr traf ich mich mit meinem Sohn Vojtěch, der schon im Hotel wartete. Wir zogen uns noch in die Tracht um und marschierten schnell in der Abendhitze in den Saal. Nachdem die Blaskapelle „Charivari“ ihre Tonprobe machte, waren wir, die „Målaboum“ dran. Nur weniger Minuten später startete das Programm mit zwei Musikstücken der Blaskapelle und nach der Begrüßung durch Mathias Rödl folgte unsere Einlage und das Grußwort des Bürgermeisters von Wendlingen, Steffen Weigel. Danach spielten etwa 50 Minuten die „Målaboum“ Egerländer Volkslieder und ich trug aus meinem letzten Buch noch ein Paar Gedichte in Egerländer Mundart vor. Nach Präsentation der Gmoi-Chronik folgte Unterhaltung bis spät Abend mit der Blaskapelle Charivari.
Unter den Platanen….
Das Weißwurstfrühstück ließen wir uns nicht entgehen, weil man das in Böhmen nicht haben kann und wenn dazu noch die Bergmannskapelle aus der Partnerstadt Dorog spielt, schmeckt die Weißwurst umso mehr! Mit den Jahren bilden die 36 Platanen auf dem Saint-Leu-la-Forêt-Platz schon ein schönes Blätterdach und deswegen ist es auch in den heißen Sommertagen dort ganz angenehm. Um 14 Uhr startete die Festsitzung des Patenschaftsrates im „Treffpunk Stadtzentrum.“ Nach den Grußworten startete der Vortrag "Mit einem Koffer voller Hoffnung. Heimatvertriebene haben einen entscheidenden Beitrag zum Aufbau des Landes geleistet,“ von Prof. Dr. Karl-Heinz Meier-Braun. Danach folgte am Saint-Leu-la-Forêt-Platz die festliche Eröffnung. Musikalisch begleitete den Nachmittag die Blaskapelle „De Selle a kloina Blosmusik.“ Auch die Målaboum konnten mit zwei Musikstücken dabei sein. Volkstanzeinlagen brachten die Banater Schwaben, Egerländer Gmoi Wendlingen und die Tanzgruppe Unterland, die aus mehreren Gebieten zusammengestellt wurde. Nach diesen Darbietungen und Grußworten folgte der Fassanstich, welchen der Bürgermeister Weigel durchführte. Es gibt kein besseres Bier, als ein selbst gezapftes Bier aus einem frisch angestochenen Holzfass! Am Abend folgte dann noch eine Party auf dem Marktplatz, aber wir sind lieber ins Hotel gegangen, weil uns ein wichtiger Auftritt am Sonntag erwartete:
Landtagspräsidentin spricht….
Um 9:30 Uhr startete von der St. Kolumban-Kirche die Vinzenziprozession. Am Markplatzt angekommen, folgte der ökumenische Gottesdienst mit dem katholischen Priester, Pfarrvikar Dennis Avittampilly und dem evangelischen Pfarrer Peter Brändle, der auch die Ansprache hielt. Danach folgte das Frühschoppenkonzert mit dem Musikverein Unterboihingen am Marktplatz. Um 11 Uhr startete der Empfang der Stadt Wendlingen am Neckar mit dem Lied „Asm Eghalånd bin i(ch,“ vorgetragen durch die Målaboum. Nach der Vinzenzirede: "In der Demokratie beheimatet: 75 Jahre Grundgesetz, 70 Jahre Landesverfassung Baden-Württemberg" durch Frau Muhterem Aras, Präsidentin des Landtages von Baden-Württemberg folgte der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt und mit dem Abschlusslied „Öitza spann i(ch meina Rößla vur d Kutschn“ endete der Empfang. Wir machten uns dann schon auf den Weg und konnten beim Festumzug nicht mehr mitmachen, aber auch so war das ein super schönes Wochenende, mit tollen Begegnungen mit alten aber auch mit neuen Freunden und da müssen wir wieder mal hin!
