Niklas in Netschetin 2022
(Adventsfeier des Bundes der Deutschen in Böhmen am 11. Dezember 2022)
Die Adventsbegegnung gehört bei allen Vereinen, und nicht nur bei denen, zu den beliebtesten Aktionen im Jahresverlauf. Auch die Egerländer aus Netschetin konnten nach zwei Jahren Corona-Pause wieder die Klamotten für den Niklas, Zempara und den Engel aus dem Schrank rausholen und für den Sonntag, den 11. Dezember, an die Mitglieder wieder eine Einladung nach Netschetin, in das Gasthaus „Am Rathaus“, senden.
Die größte Sorge ist aber immer, wer die drei Personen darstellen soll. Diesmal schlüpfte der Vorsitzende Måla Richard Šulko in das Gwand vom Hl. Nikolaus. Weil er in der Kirche auch die Rolle eines Akolythen ausübt, war er von den Anwesenden auch der höchstqualifizierte. Den Zempara (Teufel) machte Terezie Jindřichová aus Elbogen und den Engel ihre Tochter Anna. Den Anfang der Begegnung machte das Weihnachtslied „Alle Jahre wieder.“ Vojtěch Šulko, der mit seiner Zither die Begegnung begleitete, konnte wieder nach zwei Jahren die Noten für die schönsten deutschen Weihnachtslieder auspacken. Ein Lied kommt aber aus dem Egerland: das Hirtenlied: „Kumm, Brouda Mirtl.“ Damit wird auch das Egerländer Kulturgut lebendig gehalten. Die Weihnachtslieder wurden durch das Vortragen von Texten ergänzt, diesmal aus dem Buch vom Toni Schuster: „Ållahånd aas´n Eghalånd.“
Pumpernickel verschönert…
Für die Kleinsten hatte Irene Šulková eine schöne Beschäftigung vorbereitet: Verzieren der Pumpernickel. Vor einer Woche gebacken, wurden die sehr gut riechenden, in verschiedensten Formen ausgeschnittenen Pumpernickel auf den Tisch gelegt und es konnte losgehen, das Bemalen. „Welche Farbe soll ich denn nehmen?“ fragte die kleine Karoline die Oma Irene. „Die schönste Farbe ist die weiße!“ meinte die Oma, aber wenn man mehrere Farben hat, kann man es doch viel interessanter machen, oder? Nach einer Stunde musikalischen Programms kam der spannende Augenblick: mit einer Kette flog der Zempara in den Raum und suchte nach Kindern, die das ganze Jahr nicht brav waren. Seinen Sack für den Transport in die Hölle hielte er vorbereitet und wartete, wie die Kleinsten das Versprechen aufsagen: „Ich werde schon brav sein und auf meine Eltern aufhorchen!“ Der Niklas verteilte dann mit dem Engel Süßigkeiten an die Kinder und der offizielle Teil war abgeschlossen. Es war schön warm in der Stube, gutes Essen gibt es auch in der Gaststätte und deshalb blieben die Gäste noch eine Stunde sitzen, bis es dunkel wurde. Beim Auseinandergehen wurde noch die Netschetiner Krippe am Marktplatz besucht und dann ging es wieder nach Hause. Frohe Weihnachten!
MR