100 Jahre Egerländer Gmoi z Nürnberg
10 Juli 2022
Im Jahre 1922 trafen sich die Egerländer, die wegen dem Lebensunterhalt nach Nürnberg umsiedelten, um eine Egerländer Gmoi (Gemeinde) zu gründen. Fern von der Heimat wollten sie ihre Mundart, Liedgut, Volkstanz und Trachten erhalten und sich gegenseitig unterstützen. Im Krieg war die Vereinstätigkeit eingestellt und nach dem Krieg sind die Egerländer bis auf ein paar Wenige aus ihrer Heimat vertrieben worden. Am 11. Mai 1948 wurde der „Eghalanda Gmoi z´Nürnberg“ vom Städt. Polizeipräsidium die Vereinslizenz erteilt. Nun kam das Jahr 2022 und diese Gemeinde feierte mit ihren Partnervereinen in Deutschland und aus Böhmen ihr 100. Wiegenfest.
Zu jedem solchen Fest gehört der Gottesdienst. In dem Genossenschaftssaalbau in Nürnberg, in welchem die Feier ausgetragen wurde, begrüßte die Festgäste P. Mons. Karl Wuchterl als Hauptzelebrant, er selbst ist auch ein Egerländer. Musikalisch begleitete die hl. Messe der Chor der Gmoi, neben der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert wurde auch die "Eghalanda Volkssingmesse" vorgetragen. Bei dem Einzug der Fahnen konnte man auch die Vereinsfahne des „Bundes der Deutschen in Böhmen“ aus Netschetin sehen, welcher gerne der Einladung nach Nürnberg folgte und sich auch beim Programm beteiligte. Nach dem Gottesdienst folgte der Festakt mit Grußworten und Ehrungen. Zum darauffolgenden Mittagessen spielte die „Egerländer Geigenbauerkapelle Bubenreuth.“
Von Dudelsack bis Blasmusik
Um 14 Uhr startete dann der Kulturnachmittag. Die Singgruppe der Gastgeber-Gmoi trug Lieder „zum Mitsingen“ vor, und Gmoivüarstäiheri Ingrid Deistler rief jeden auf mitzumachen. Die „Sternpolka,“ welche der Trachtenverein Stadeln brachte, war für die „verbliebenen“ Egerländer aus Netschetin ganz anders, als bekannt, aber schön war sie. Nach einem Mundartgedicht, vorgetragen von der Ulrike Baier aus der Egerländer Gmoi Forchheim folgte ein Fachvortrag vom Georg Balling über die Dudelsackmusik, mitgespielt hat auch die Ingrid Deistler. Nach Tanzeinlagen von der Nürnberger Gmoi folgte der Auftritt der Egerländer aus Netschetin: Zwei Volkslieder brachte das Duo Målaboum und zwei Volkstänze die Egerländer Volkstanzgruppe „Die Målas“, die mit drei Tänzergenerationen auftraten. Ein Lied sangen die Kinder aus Netschetin im Bus bei der Rückfahrt ins Egerland: „Troudi“, den Egerländer Jodler, vorgetragen von dem Gmoi-Quartett: Ingrid Deistler, Irmgard Deistler und Kurt und Heidrun Schnabel. Sehr schön! Nach dem gemeinsamen Schlusslied „Kein schöner Land“ machten sich dann die Egerländer aus Netschetin auf den Heimweg, die Unterhaltung ging aber weiter.
Noch einmal alles Gute zum Geburtstag!
M.R.