"Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.", Sitz: Netschetin / Nečtiny in Tschechien ist ein Verein der deutschen Minderheit in Westböhmen.

Vereinszweck:

  • Erhalt der deutschen Sprache und des „Egerländer Kulturerbes“
  • Schutz der Interessen der deutschen Minderheit
  • Völkerverständigung, insbesonders zwischen GER und CZE

Nach Corona: Volle Kirche!

(Deutsch-tschechische Versöhnungswallfahrt am 3. Juli 2022 in Maria Stock)

Das Fest „Mariä-Heimsuchung“ wird im Wallfahrtsort Maria Stock bei Luditz im östlichen Egerland immer am ersten Juli-Sonntag gefeiert und ist das Hauptfest in dieser wunderschön gelegenen, aber ausgeraubten Kirche. Eng verbunden ist dieser heilige Ort mit der „Ackermann-Gemeinde“ aus Würzburg, die schon in der kommunistischen Zeit dort aktiv war. Nach der Wende konnte die Zusammenarbeit erweitert werden, bis aber 2020 Corona einschlug. Nach zwei Jahren gab es endlich die lang ersehnte Lockerung und Deutsche und Tschechen konnten sich wieder an diesem Versöhnungsort treffen.

 

Der Hauptzelebrant war der Abt des Prämonstratenser Klosters, P. Zdeněk Filip Lobkowicz, OPraem., aus Würzburg kam P. Klaus Öhrlein. Neu war bei diesem Hochfest Frau Ladislava Pfeferová aus Kladno, die das ganze Jahr hindurch den P. Vladimír Slámečka in Maria Stock auf der elektronischen Orgel begleitet. Beim Beginn der kurzen Prozession vom Kreuz zur Kirche waren ganz wenig Leute dabei. „Das liegt scheinbar am Wetter,“ meinte Richard Šulko vom „Bund der Deutschen in Böhmen,“ der mit seiner Mama und der ganzen Familie anwesend war. Es war nämlich schon um zehn Uhr ziemlich warm. In der Kirche selber war es aber schön angenehm und als die Priester um elf Uhr einzogen, war die Kirche voll. Etwa 100 Gläubige und Pilger ließen sich die Möglichkeit nicht nehmen, sich nach zwei Jahren wieder zu treffen und die Mutter Gottes anzubeten. Aus Würzburg kam ein Auto mit Pilgern, angeführt vom Hans-Peter Dörr, dem Ehrenvorsitzenden der dortigen Ackermann-Gemeinde.

Ohne Gottes Segen….

In seiner Predigt berief sich Abt Lobkowicz auf die Verpflichtung jedes einzelnen Gläubigen, als Jesus Jünger in der Gesellschaft zu wirken. „Ohne den Segen Gottes ist die menschliche Anstrengung umsonst,“ so der Abt weiter in seiner Predigt. Bei den Fürbitten wurde an den Oberstudienrat a. D. Monsignore Karl-Heinz Frühmorgen gedacht, welcher am Montag, den 13. Juni, im Alter von 84 Jahren in Würzburg gestorben ist. Nach dem Abschluss der hl. Messe versammelten sich wieder Deutsche und Tschechen im ehemaligen Pfarrgarten bei Bratwurst, Suppe und Kaffee und Kuchen. Zur Unterhaltung spielte Eva Haufová und das Kaiserwetter krönte diese schöne Begegnung. 

(MR)