"Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.", Sitz: Netschetin / Nečtiny in Tschechien ist ein Verein der deutschen Minderheit in Westböhmen.

Vereinszweck:

  • Erhalt der deutschen Sprache und des „Egerländer Kulturerbes“
  • Schutz der Interessen der deutschen Minderheit
  • Völkerverständigung, insbesonders zwischen GER und CZE
 

50. Bundesjugendtreffen der Egerland-Jugend
(Marktredwitz und Elbogen 13.- 15. Mai 2022)

Im Jahre 1952, also genau vor 70 Jahren, wurde die „Egerland-Jugend“ (EJ) durch Seff Heil und Albin Theimer gegründet.  Den Seff Heil haben viele Egerländer noch sehr gut in Erinnerung, als er nach der Wende 1989 im Jahre 1992 den „Bund der Deutschen-Landschaft Egerland“ in Eger ins Leben rief. Damals war Seff Heil der Bundesvüarstäiha(r (Bundesvorsitzender) des „Bundes der Eghalanda Gmoin e.V.“ Sehr bald nach der Gründung dieses Vereines für die „verbliebenen“ Egerländer kam es zum Kontakt mit der „Egerland-Jugend,“ unter der Führung von Dieter Markgraf. Im Jahre 1991 startete die EJ unter seiner Führung die „Jugendbegegnung in Tepl“ auf dem alten Klosterfriedhof. Seit 1992 waren auch die Egerländer aus Netschetin, unter der Führung von Richard Šulko mit dabei. In den folgenden Jahren wurde die Zusammenarbeit vertieft und dank der Unterstützung der EJ konnten die Netschetiner auch Egerländer Volkstänze lernen, die sich in den Böhmischen Ländern Dank der Vertreibung und starker Assimilierung nicht mehr erhalten haben.

Nun kam das Jahr 2022 und damit nach zwei Jahren Corona wieder die Möglichkeit, gemeinsam das große Jubiläum grenzüberschreitend zu feiern. Am Freitag, den 13. Mai kamen die Teilnehmer nachmittags in der Alexander-von-Humboldt-Schule in Marktredwitz an und nach der Einquartierung und Dekorierung folgte der Empfang der Stadt Marktredwitz. Samstagfrüh machte sich auch schon ein Teil der Egerländer Volkstanzgruppe „Die Målas“ aus Netschetin auf den Weg nach Marktredwitz. Der Leiter der Gruppe und Vorsitzende Måla Richard Šulko war anscheinend der älteste bei den Tanzproben in der Aula der Schule. Auch Lieder wurden eingeübt und nach dem Mittagessen folgte der Höhepunkt des Samstags und der ganzen Begegnung: Zuerst das Offene Tanzen und Singen auf dem Elbogener Marktplatz und dann in der neu renovierten, ehemaligen Turnhalle des deutschen Turnvereins, jetzt Kulturzentrum Dvorana, das „Egerländer Notenbüchl.“


Zusammenarbeit mit der tschechischen Bevölkerung…

Nach dem einleitenden Lied „Grüße aus dem Egerland,“ gespielt von der „Gartenberger Bunker Blasmusik,“ unter der Leitung von Roland Hammerschmied, folgte das Grußwort des Bundesjugendführers Alexander Stegmaier. Grußworte überbrachten der Bürgermeister von Elbogen, Herr Petr Adamec, weiter der stellvertretende Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft und Landesobmann der Sudetendeutschen in Bayern, Steffen Hörtler und Mario Hierhager, Vorsitzender der SdJ-Jugend für Mitteleuropa e.V. In dem zwei Stunden dauernden und sehr abwechslungsreichen Programm bot die Egerland-Jugend dem vollen Saal alles an: Egerländer Volkstänze, Gesang mit Chören, Duos und Trios. Ein Potpourri von Gesang und Tanz brachte als Gast die Folkloregruppe „Marjánek“ aus Dürmaul bei Marienbad. Die Gäste, oder besser gesagt „Egerländer Brüder“ aus Netschetin traten mit den Volkstänzen „Kickeriki“ und „Zigeunerpolka“ auf, das Duo „Målas“ spielte und sang zwei Volkslieder.  Nach dem Abschlusslied „Kein schöner Land“ führten die Wege nach Marktredwitz, Pilsen und Netschetin. Am Sonntag folgten dann noch eine Kranzniederlegung am Grab vom Seff Heil, die Heilige Messe in der Herz-Jesu Kirche in Marktredwitz und Offenes Tanzen und Singen am Egerland-Brunnen.  Der Dank für die Finanzierung gebührt der Euregio Egrensis und der Europäischen Union im Ziel ETZ. Ein Dank geht auch an die Städte Elbogen und Marktredwitz, sowie an den Günther Wohlrab für die Kooperationsarbeit.

(MR)