Friedhof bildet schöne Körper
(28. Dt.- tsch. Jugendbegegnung im Stift Tepl 10. - 13. Juni 2021)
M. R.
Der „Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.“ konnte dank eines Projektes beim deutschen „Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat“ schon seine 28. Deutsch-tschechische Jugendbegegnung im Stift Tepl veranstalten. Diese, bei den Kindern die beliebteste, Maßnahme, konnte wegen Corona-Maßnahmen nicht an „Christi-Himmelfahrt“ beginnen. Aber das zweite Wochenende im Juni konnte wieder der Kampf mit dem überwuchernden Gras am alten Klosterfriedhof beim Stift Tepl bei Marienbad beginnen.
Nach der Abstimmung mit dem Team der Stadt Tepl: Bürgermeister Karel Hermann, stellv. Bürgermeister Martin Klepal und Stadtsekretär Vít Červenka wurde wieder die Beteiligung der Stadt an dieser Aktion detailliert geplant: der vordere Friedhofsteil wird von der Stadt gemäht, weil die Fläche eben ist und sich dort keine Grabsteine befinden. Weiterhin wurden zwei Container fürs Gras zur Verfügung gestellt und Werkzeug: Schubkarren, Gabel und Rechen. „Keine Angst, wir schaffen das bis Donnerstag,“ meinte Martin Klepal. Und es war auch so. Nach der Ankunft kurz vor dem Abendessen stellte man fest, dass die Stadt ihr Versprechen einhielte.
Unerwartete Komplikation
Etwas, mit dem man nicht rechnen konnte, beschreibt folgendes Gedicht:
Frisch geimpft und voller Duft,
ging es an die frische und kalte Friedhofsluft.
Süße Säfte kann man bei der Arbeit nicht benutzen,
Bier ist das richtige an der Arbeit bei der Abtes Gruft.
Um die Mittagszeit kommt die Sonne,
vorbei ist die zu erwartende Wonne.
Der Kopf wird erwärmt und es wird schlimm:
Übel wird dem Arbeiter und nirgend zu sehen: die Nonne.
Die konnte nämlich das sagen, wie der Doktor:
„nicht anstrengen und legen sich aufs Ohr!“
Man hört eben nicht zu,
bis man hören muss den Engelschor…
Die höchste Zahl in vielen Jahren
Mit 24 Teilnehmern konnte man die größte Teilnehmerzahl in den letzten Jahren verzeichnen. Ganz neu war das Ehepaar Josef und Elisabeth Beneš aus Plachtin dabei, welches die Videoeinladung vom Vereinsvorsitzenden Richard Šulko gesehen hatte. Bis zu sechs Motorsensen bissen sich in das inzwischen einen Meter hohe Gras. Das Mähen ging ziemlich schnell, aber die anstrengende Arbeit: das Rechen, geht eben nicht so schnell. Gut, dass viele: Frauen, Mädchen und Kindern dabei waren: am Samstagnachmittag konnte man feststellen: „wir sind fertig!“ Als der Abt des Tepler Prämonstratenser Klosters, P. František Lobkowicz, OPraem. kam, konnte man mit Stolz das Ergebnis unserer ehrenamtlichen Arbeit präsentieren. „Wir haben vom Bezirk Karlsbad eine Zuwendung für das Projekt der Renovierung der Gruft bekommen,“ teilte der Abt den Anwesenden mit. Auch eine gute Nachricht!
Jüngste Teilnehmerin feiert ihren dritten Geburtstag
Karoline Šulková feierte kurz vor der Begegnung ihren dritten Geburtstag. Dafür hat ihre Tante Tereza Šulková eine Torte besorgt und die ganze Belegschaft konnte mit einer kleinen Feier die jüngste Teilnehmerin in ihren Reihen begrüßen. Nicht nur für die Kinder hat der Vorsitzende eine kleine Überraschung für den Sonntag vorbereitet: „Wisst Ihr, Kinder, vor kurzem wurden die Stollen unter dem Kloster aus der Barock-Zeit für die Besucher freigegeben!“ sagte Richard Šulko nach dem Kirchenbesuch am Sonntagfrüh. Die Stollen hatte Christoph Dientzenhofer höchst persönlich entworfen. Mit einem Schutzhelm ausgestattet warfen sich vor allem die Kinder dem Abenteuer entgegen. Manchmal musste man fast auf allen Vieren kriechen, aber es war ein tolles Erlebnis. Ein kleines Geschenk für die Schinderei, auf die sich alle wieder, hoffentlich zu Christi-Himmelfahrt im Jahr 2022 sehen!