850 Jahre Ersterwähnung Netschetins
(28. September 2019)
Im Dokument aus dem Jahre 1169 steht: „Ich, Wladislaw II. schenke den Johannitern Manetin bis zu der Grenze von Necstinensi…“. Im Jahre 2019 feierte die Gemeinde Netschetin (Nečtiny) also ihren 850. Geburtstag. Ins Programm wurde auch der dort ansässige Bund der Deutschen in Böhmen mit eingebunden.
Die Vorbereitungen dauerten fast ein Jahr. Die wohl wichtigste Sache war die Herausgabe von einem Buch, was bis jetzt den Netschetinern fehlte. Jiří Fák vom Museum in Maria Teinitz schuf mit Hilfe von mehreren Autoren ein sehr schönes Büchlein, welches Netschetin komplett auf übersichtliche Art vorstellt. Neben sehr alten Geschichten fehlt in dem Buch auch die Gegenwart nicht, sowie Bilder auch z.B. von der Vertreibung der Deutschen 1945-46. Das Hauptfest wurde am 28. September 2019 groß ausgerichtet: an einem Feiertag und trotz der Tatsache, dass das Dorf kein großes Budget hat. Den Beginn machte die Blaskapelle der Feuerwehr aus Tepl. Um 13 Uhr eröffnete Bürgermeister Jiří Křemenák das Fest. Nach seinen Worten kamen die Geistlichen: neben den Trapisten, die in Netschetin zwei Jahre ihr Domizil beim Bau des Klosters in Neuhof hatten, kam der örtliche Seelsorger P. Günther Ecklbauer, OMI, um die Gemeinde zu segnen.
Umzug zur Hl. Anna.
Nach dem feierlichen Beginn stellte sich der Umzug zusammen: Zuerst die mittelalterlichen Trommler, dann die Fahne der Gemeinde mit Ehrengästen, vier Pferde vom stellv. Bürgermeister Petr Stříbrný aus Plachtin, die Freiwillige Feuerwehr, die 1877 gegründet wurde, Vertreter des Fußballklubs, die Blaskapelle und dann der Bund der Deutschen in Böhmen, gegr. 1896. Nach ihm wurden Wappen aller Adeligen getragen, die in Netschetin in den 850 Jahren wirkten. Nach der Ankunft bei der Hl. Anna wurde zuerst das Buch über die vergangenen 850 Jahre feierlich vorgestellt, sowie ein Kinderbuch von Kindern für die Kinder und ein Gedichtbuch von Taťána Kořenková. Im kulturellen Programm konnte man zuerst einen Auftritt der mittelalterlichen Ritter erleben, dann folgten beliebte Hits von Michal David, dargeboten von Bořek Slezáček, Genny Ciatti und Tomáš Löbl, weiterhin František Fiřt und František Nedvěd der Jüngere. In der Hl. Anna wurde eine Ausstellung über die letzten Jahrzehnte dieser Gemeinde vorbereitet, bei der die Målaboum spielten.
Danke an die Gemeinde, den Bürgermeister und den Gemeinderat mit der Museumsleiterin Soňa Vašíčková, die die meiste Arbeit hatte!
Richard Šulko