"Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.", Sitz: Netschetin / Nečtiny in Tschechien ist ein Verein der deutschen Minderheit in Westböhmen.

Vereinszweck:

  • Erhalt der deutschen Sprache und des „Egerländer Kulturerbes“
  • Schutz der Interessen der deutschen Minderheit
  • Völkerverständigung, insbesonders zwischen GER und CZE

Schulden bezahlt!
342. Laurentius-Fest in Chodau am 10. August 2019

 

Am 10. August 2019 zahlte der Stadthistoriker von Chodau (Chodov), Miloš Bělohlávek, die Schuld gegenüber der Familie Gasch zurück. Das Laurentius-Fest war in diesem Jahr wieder ein Fest der Freundschaft, der Begegnung und der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen den jetzigen und früheren Bewohnern von Chodau bei Karlsbad.

Im alten Teil des Stadtfriedhofes von Chodau, wo die Deutschen aus der Stadt bis 1946 bestattet waren und welcher geplündert wurde, steht im rechten hinteren Teil das Familiengrab der Familie Gasch. Carl Gasch war Gründer der jetzigen Firma Chodos. Der Historiker Miloš Bělohlávek schrieb im Jahre 2014 dem emeritierten Professor aus Dortmund Bernd Gasch eine E-Mail: „Herr Professor, sind Sie nicht ein Verwandter vom Fabrikanten Carl Gasch aus Chodau“? Eine große Überraschung: Herr Professor meldete sich umgehend und nahm die Einladung zum Besuch der Stadt mit seiner Frau Ulrike an. Heute wurde die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt gekrönt: durch Zuwendung der Stadt, des Karlsbader Bezirkes, des Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds und der Familie selber wurde im Rahmen des historischen Wochenendes und des Laurentiusfestes das Familiengrab neu eingeweiht.

Wenn der Bürgermeister deutsch spricht….

Die sehr gut besuchte Hl. Messe zelebrierte P. Romuald Štěpán Rob aus Karlsbad. Nebst ihm kam nach Chodau sein Vorgänger P. Mgr. Antoni Wlodzimierz Wasil, der jetzt in Asch Administrator ist. Schon der feierliche Einzug zum Gottesdienst mit Weihrauch, Kreuz und der Vereinsfahne des Bundes der Deutschen in Böhmen zeigten, dass es ein wichtiger Tag wird. Was für eine Überraschung für die „Nicht-Eingeweihten“, als der Bürgermeister Patrik Pizinger die Gäste begrüßte: er sprach ein sehr gutes Deutsch! Zudem war er auch selber dabei gewesen, als die Kirche für das Fest saubergemacht und mit Blumen verschönert wurde. Da könnten die einen oder anderen Verbliebenen oder Vertriebenen neidisch werden! Nach der Hl. Messe ging es auf den Friedhof neben der Kirche: eine kurze Andacht am neuen Denkmal für alle Bewohner der Stadt und dann führten schon die Schritte von etwa 40 Menschen zum renovierten Familiengrab der Familie Gasch. Nach Ansprachen und Blumenniederlegung von den Familienangehörigen und der Stadt folgten die Segnung und ein gemeinsames Zusammensein mit Bier, Kaffee, Schnitzel und Kuchen im Pfarrgarten.

Måla Richard Šulko