"Bund der Deutschen in Böhmen, e.V.", Sitz: Netschetin / Nečtiny in Tschechien ist ein Verein der deutschen Minderheit in Westböhmen.

Vereinszweck:

  • Erhalt der deutschen Sprache und des „Egerländer Kulturerbes“
  • Schutz der Interessen der deutschen Minderheit
  • Völkerverständigung, insbesonders zwischen GER und CZE

Wenn die Strohballen rollen
(Dt.-tsch. Straßenfest in Pilsen 25. 5. 2019)

Der Deutsch-tschechische Zukunftsfonds macht für die Verständigung unter unseren Völkern sehr viel. Die größte Wirkung erreicht man in Aktionen direkt unter Menschen. Wenn so ein Straßenfest mit einem guten Essen, gutem Programm und bei schönem Wetter durchgeführt wird, führt es immer zum Erfolg. Zum ersten Mal wirkte die Egerländer  Volkstanzgruppe Die Målas aus Plachtin b. Netschetin mit: beim Strohballenrollen.

Am Samstag, den 25. Mai lud der Deutsch-tschechische Zukunftsfonds nach Pilsen ein. Im Stadtpark Šafaříkovy sady, zwischen dem Fluss Radbusa und der ehemaligen Stadtmauer am Franziskaner-Kloster wurde mit Unterstützung der Stadt Pilsen und dem Bezirk Pilsen ein Fest für Jung und Alt vorbereitet. Die Musikbühne unter der Komerzbank bot Spitzenmusik aus Deutschland und Tschechien an: Slza, Teepee, Hundreds, Mydy Rabycad und Alice Francis. Sehr viel Engagement wurde den Kleinsten gewidmet: Märchen, Werkstätten oder Wettbewerbe: hier konnten die Kinder etwa erleben! Auch der Deutsch-tschechische Kindergarten Junikorn hatte seinen Stand und bot einiges an.

 

200 Kilo und acht Hände

Ein sehr beliebter Programmpunkt war das Strohballenrollen. Zum ersten Mal in Berlin von den böhmischen Exulanten im Jahre 1620, nach der Schlacht am Weißen Berg, vorgeführt. Bei so einer Aktion dürfte selbstverständlich auch nicht die Egerländer Volkstanzgruppe „Die Målas“ fehlen. Vormittags noch Tanzprobe und Nachmittag, mit neuen einheitlichen T-Shirts ausgestattet, schon waren wir im Pilsner Park: zuerst wurden die Infostände und Werkstätte besucht und kurz nach 16 Uhr wurde es ernst: Kurze Vorstellung, Handschuhe anziehen und sich die Regeln anhören: „Sie dürfen nicht den Seitenzaun berühren, nicht dem Wettbewerber seine Route kreuzen und so schnell, wie möglich ins Ziel kommen“!  Nun ging es los: an der Startlinie stand neben den Egerländern das vierköpfige Team des Ackermann-Gemeinde. Bis kurz vor dem Wendepunkt hatte das Team der deutschen Minderheit einen leichten Vorsprung. Am Wendepunkt sind sie aber nicht mit dem ganzen Strohballenumfang über die Wendelinie gefahren und mussten noch kurz zurück. Das reichte den „Ackermännern“ um den Vorsprung zu gewinnen. Das ganze Fest war eine schöne Sache, die der Völkerverständigung einen guten Dienst erwies.

Måla Richard Šulko