Wenn sich Ferdinand Porsche wundert….
(Medienseminar in Reinowitz b. Gablonz a.d. Neisse 27.- 29.7.2017

 

Dank BMI und der mühevollen Arbeit von Frau Petra Laurin, der Leiterin des Hauses der Deutsch-tschechischen Verständigung in Reinowitz b. Gablonz a.d. Neiße (Rýnovice u Jablonce nad Nisou), lernten die Vertreter der deutschen Minderheit weitere Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit für ihre Vereine.

Den Beginn am Donnerstag machte im kalten und nassen Isergebirge eine heiße Tasse Kaffee. Beim Herumschauen musste man schon feststellen, dass die meisten Teilnehmer schon alte Hasen in Sache Journalismus sind. Nach der Begrüßung durch Petra Laurin folgte die erste Runde. Die gehörte dem Interview. Die Einleitung machte Milan Klenor. Mit dem Interview wurden gleich auch die Seminarteilnehmer vorgestellt. Ein Teilnehmer nahm das Interview mit seinem Handy auf, hatte es aber aus Versehen dann gelöscht. Daraus konnte man lernen: neben den Aufnahmen soll man auch Notizen machen. Nach den Ausführungen ergriff das Wort Frau Dr. Jaroslava Kočárková, Sprecherin der Technischen Universität in Reichenberg. Sie hat die einzelnen Interviews gemeinsam mit Petra Laurin bewertet und gute Ratschläge für die Zukunft gegeben. Nach dem Mittagessen stand das Thema: Streaming: neuer Trend der Sozialen Medien auf dem Programm. Als Referentin kam Jana Fričová, Sprecherin des Magistrats der Stadt Gablonz a.d. Neiße, zu dem Workshop. Wichtig ist es in den Facebook-Beiträgen die Stelle zu kennzeichnen, wo das Ereignis stattfindet, gut ist Fragen zu stellen und Emotikons zu nutzen. Sehr schön kommen Videos z.B. aus Youtube an. Die Fotografien spielen eine große Rolle: sie müssen interessant sein. Beim Streaming sollte der Beitrag nicht länger als fünf Minuten dauern. Empfehlenswert ist das Video mit Untertiteln zu versehen. Die Videoaufnahmen sollten aber am besten von einem Profi gemacht werden. Man kann auch selber mit einem Handy eine kurze Einladung auf das Facebook posten.

Deutsche Minderheit in der „Sudetendeutschen Zeitung“

Im nächsten Seminarteil wurde die Möglichkeiten der Zusammenarbeit der deutschen Minderheit mit der Redaktion der Sudetendeutschen Zeitung (SZ) besprochen. Die Referentin war Nadira Hurnaus aus der Redaktion der SZ. Bei den doppelten Veröffentlichungen speziell in der Sudetendeutschen Zeitung und in dem LandesEcho sollten die Rechte der Autoren, bzw. die Vorstellungen der Chefredakteure berücksichtigt werden. Wichtig ist es aber, dass die Vereine über ihre Arbeit berichten und dass nicht nur die Geldgeber über die reichhaltige Arbeit in den Periodika nachlesen können. Es ist für die Autoren sehr demotivierend, wenn Artikel durch den Rost fallen. Die Bilderqualität soll sehr gut sein, Namen und Vornamen sollten nicht vergessen werden. Generell begrüßt die SZ jeden Artikel, der aus der deutschen Minderheit kommt. Den Abschluss des Tages machten ein kurzer Spaziergang durch Reinowitz und ein Abendessen am Gablonzer Stausee.

Beim Porsche- Erfinder

Am Samstagmorgen besuchten die Teilnehmer die Firma UVM Interactive, s.r.o., die sich mit Online-Applikationen beschäftigt. Nach der Begrüßung durch Frau Markéta Lukešová folgte die Vorstellung der einzelnen Seminarteilnehmer, die ihre Erfahrungen mit Internet und sozialen Netzte präsentierten. Frau Lukešová erklärte zuerst, wie es wichtig ist, richtig die Zielgruppe zu wählen. Nach der Prüfung der Domäne kommt als nächstes die Struktur der Webseite. „Das Ziel sollte sein, für die deutsche Minderheit eine gemeinsame Internetpräsentation zu schaffen“, so Petra Laurin. Dazu sollten sich aber im Voraus Leitungen der Landesversammlung (LV) und des Kulturverbandes (KV) mit der Hinsicht auf den Kooperationsvertrag zusammenzusetzen. Im nächsten Schritt wurden die Internet-Auftritte der LV, des KV und das LandesEchos bewertet und Verbesserungsvorschläge gemacht. Der nächste Weg führte nach Maffersdorf, ins Ferdinand Porsche Museum. In dem Geburtshaus des berühmten Autokonstrukteurs befinden sich Räume, in denen über die Entwicklung und Erfindungen und über das Leben und Werk des Autokonstrukteurs berichtet wird. Die Besucher bekommen iPads, die die gewünschten Informationen, Fotos und kurze Videos den Besuchern zeigen. Das interessanteste Exponat ist das nachgebaute Automodell "Porsche Lohner Semper Vivus.“ Nach dem Museumsbesuch folgte das Mittagessen und auf die Seminarteilnehmer wartete schon die härteste Aufgabe: über das Museum einen journalistischen Text zu verfassen. Nach etwa einer halben Stunde lasen dann alle Autoren ihre Ergebnisse vor und die Texte wurden gemeinsam analysiert. Nach der schweren Journalisten-Arbeit folgte das ersehente Abendessen in der „Präsidenten-Hütte“ bei der Königshöhe. Am Sonntag wurden den Teilnehmern Ratschläge für die Bildung eigener Periodiken gegeben und nach der Abschlussbewertung des Seminars fuhren die Teilnehmer wieder zu ihren Verbänden zurück.

Eine Nebenwirkung kann man bei diesen Workshops auch finden. Da in drei Tagen Mitglieder und Amtsträger des Kulturverbandes und der Landesversammlung gemeinsam arbeiten und ihre Freizeit miteinander verbringen, kommt es zu besserem Kennenlernen und einer Näherung der beiden Verbänden, was für die Zukunft der gesamten deutschen Minderheit ganz wichtig ist.

MR