Målaboum im Pilsner Museum
(Buchvorstellung mit Volksliedern um Pilsen)

Richard Šulko

Nach dem großen Erfolg des Sammelwerkes „Volkslieder um Pilsen I (Anthologie der historischen Eintragungen von Musikfolklore  aus dem 19. und 20. Jahrhundert)“ , welches PhDr. Zdeněk Vejvoda, Ph.D. im Jahre 2011 herausgegeben hatte, konnte am 10. November 2015 der zweite Teil von diesem Sammelwerk vorgestellt werden. In diesem zweiten Teil hat Zdeněk Vejvoda, gemeinsam mit PhDr. Marta Ulrychová, Ph.D. und PhDr. Jiří Traxler gezielt auch neunundvierzig deutsche Volkslieder veröffentlicht, „weil sie auch zum integralem Teil der Kultur des hiesigen Region gehören“. In diesem Buch kann man deutsche Volkslieder aus dem „östlichen“ Egerland finden: aus Czihana, Mies, Stich, Ostrau bei Mies, Neumarkt, Kladrau, Haid, Hollezrieb, Neustadl und Nürschan. Gesammelt haben diese Lieder Josef Peschek, Oberlehrer Wilhelm Lang aus Czihana und Lehramtskandidat Franz Baier aus Neumarkt. Eine sehr große Hilfe war die Mitarbeit des Dr. Hatto Zeidler aus Knittlingen, der die in Kurrent und Egerländer Mundart geschriebene Texte umgeschrieben hat.

Und am 10. November 2015 war es soweit: das Sammelwerk mit 630! Seiten wurde offiziell vorgestellt. Ein würdiger Ort dazu wurde im Pilsner Museum gefunden. Die musikalische Umrahmung übernahmen die Folkloregruppe „Rokytka“ aus Rokycany und das Egerländer Duo „Målaboum“. Nach dem Eingangslied, gespielt von „Rokytka“ aus Rokycany „Dudelsack spielte“ und „Meine Mama“, begrüßte Zdeněk Vejvoda die anwesenden Gäste und stellte das Projekt „Volkslied in der Region Pilsen“ vor. Das zweite Lied von „Rokytka“ erzählte über den „Schuster“ und übers „Warten“. Danach hat Zdeněk Vejvoda die Quellen für das Sammelwerk vorgestellt. Die „Målaboum“ trugen zwei Volkslieder aus diesem Buch vor: „Die Gärtnerin“ (ein „Küchenlied“) und „Liebesgram No. 2“, beide vom Oberlehrer Wilhelm Land in Czihana im Jahre 1902 aufgeschrieben. Danach hat Marta Ulrychová einen Vortrag über deutsche Volkslieder um Pilsen gehalten und Jiří Traxler sprach über Liedergenres an der Grenze der Volkstümlichkeit. Der zweite Auftritt der „Målaboum“ brachte ein ganz trauriges Lied „Soldatenlos“, ebenfalls aus Czihana, und zwei „klassische“ Egerländer Volkslieder: „Asn Eghalånd bin i“ und „Heint scheint da Måu(n sua schäi(n“. Dann folgte die offizielle „Einweihung“: mit einem Glas Sekt wurde das Buch für die Öffentlichkeit freigegeben. Zum Schluss spielte dann noch „Rokytka“ aus Rokycany zwei Volklieder mit einem Tanz und alle haben sich in ein benachbartes Café begeben, um bei einem Glas Wein und belegten Brötchen miteinander zu sprechen.

ISBN 978-80-87112-70-0